Sauberwerden eines Neufundländers
Endlich zieht das langersehnte Baby ein.
Tja, die Kleine bekommen wir doch null-komma-nix sauber (denke ich, bin schon
ein positives Kerlchen!).
1. Nacht: ich schlafe kaum, achte permanent auf die Kleine. (das zeigte mir
erst mal wie fitt ich eigentlich noch bin, von dem dauernden von der „Couch
gespringe“). Schmeiße die kleine alle 3 - 4 stunden raus, natürlich gehe ich
mit. Missi will aber nicht bis in die Wiese wenn ich nicht mitgehe, sitzt somit
vor mir und guckt mich an als sollte ich jetzt mal ein Geschäftle machen. Also
mit Nachthemd, Hobbitsocken(Wollsocken die niemals dort sitzen wo sie
hingehören) und Kippe in der Hand ab in die Wiese mit den Worten :"Komm
Wissie machen, schnell schick dich Baby!"
Die Kleine denkt sich, Gott was hat die denn? Aber ich bin so freudig, als
hätte ich mich gemeint!
So geht das die ganze Nacht, aber nix passiert, weder im Haus noch im Garten.
2. Nacht: ich bin leicht übermüdet, also stelle ich mir vorsichtshalber einen
Wecker und liege wieder auf meinem Sofa.
Meine beiden anderen Buben sehen mich schon etwas seltsam an, aber mir egal,
die sind ja schon sauber.
Gegen 0.00 wird der Zwerg wach, ich springe vom Sofa, sehe das sie schon im
Begriff ist, sich ein Plätzchen zu suchen, reiße sie hoch und wieder in der
obligatorischen Montur raus in den Garten.
Und da stehe ich nun im strömenden Regen, mit meinem Hobbitsocken in einer
riesigen Pfütze und die Kleine will spielen. Aber ich habe ja Verständnis. Also
ab mit dem Nachthemd durch den Garten gerannt (können wir froh sein das wir
komplett alleine leben, Nachbarn hätten wahrscheinlich die Männchen mit den
eckigen Rädern angerufen)
Das Mädi spielt ausgelassen und ich bin patsch nass, aber kein Geschäftle!!
Also, wieder rein!
In dieser Nacht habe ich mich öfter umgezogen als ein Model bei einer
Modenschau!
3. Nacht: ich schaff es gerade noch meinen Wecker zu stellen und schon bin ich
eingepennt.
Gegen 4 Uhr werde ich wach. Oh Gott Du hast die Kleine vergessen.
Also hochgesprungen von der Couch (langsam habe ich Rückenschmerzen von soviel
Fitnessprogramm). Die Kleine pennt, kein Bächlein im Haus. Also ich denke ich
weck sie mal lieber bevor ich wieder einpenne und doch noch was passiert.
Der Zwerg guckt mich an als hätte ich sie nicht alle, meine großen drehen mir
schon den Hintern zu und gehen rauf zu Papa ins Bett, weil sie das Elend nicht
mehr mit ansehen können.
Und ich animiere die Kleine jetzt in den Garten zu gehen.
Locke die Kleine wie eine doofe und gehe rückwärts die 3 Stufen in den Garten
runter, nur die Kleine kommt ned. Ich, in gebückter Haltung weiter, immer mit
dem Gesicht und gutem zureden zur Madam. Tja und dann hatte ich mich doch glatt
in den Stufen verzählt. Sind das doch glatt 4 statt drei. Sackra hats mich da
auf´s Kreuz geknallt (ich wusste nicht auf wen ich grad mal mehr sauer war, auf
die Kleine oder meine eigene Dummheit). Aber da kam der Zwerg angerannt und
freute sich ohne Ende. Mich aufrappelnd und den Hund von mir runterschupsend
habe ich es geschafft wieder zustehen. Und was macht dieser Hund, klaut mir
meine Socke vom Fuß und ab in die Dunkelheit.
Ich in der örtsüblichen Aufmachung hinterher und zack bin ich auch noch in
einen Haufen getreten. Leicht dem explodieren nahe, dreckig und voll Sch....,
wieder ins Haus.
Man kann sich denken, dass die Kleine wieder nix gemacht hat, aber ich 1. Std.
brauchte: a, um mich zu beruhigen und b, bis ich wieder sauber war.
Passiert ist natürlich nix in dieser Nacht.
4. Tag, ich rufe die Züchterin an und bitte um ein Gespräch. Erzähl ihr von
meinen Erfahrungen und das ich es nicht verstehe, dass eben kein Malheur
passiert. Die erklärte mir dann, da sie die Letzte war die ging, wurde sie über
Nacht schon zum "Saubersein" erzogen, also ich könne ganz beruhigt
durchschlafen.
4. Nacht: ich liege wieder auf dem Sofa, aber ohne Wecker und tief schlafend.
Morgens kein Bach, kein Häufchen, also prima, ich kann nachts schlafen.
5. Nacht: ich werde gegen 2.00 wach, wandle schlaftrunken ins Bad (jetzt muss
ich mal) und wie ich so sitze und gucke, kommt Madam und setzt sich vor mich
und auf einmal plätscherts! Ich denke ich spinne, runter vom Klo ab in den
Garten, laut schimpfend.
Auf dem Weg in den Garten stehe ich doch glatt vor der Haustür schon im
nächsten See. Gott bin ich sauer. Vor allem dauernd diese nassen Socken, des is
doch ned schööö!!
Aber es braucht sich ja wohl keiner einbilden, das Madam dann im Garten was
gemacht hätte. Bis um 3.00 habe ich dann erst mal gewischt.
6. Nacht: ich bleibe wieder wach. Des kann doch alles ned sein!
Aber die Madam pennt. Dann höre ich es plätschern. Ich wieder hoch vom Sofa,
ist aber nur Josef der mit liebe die Wassernäpfe leert und dann erst mal den
Flur überschwemmt und was sehe ich, die Kleine sitzt neben dran und macht ein
Bächlein. Ich wieder schimpfend mit ihr raus.
Draußen war dann natürlich nix mehr, klar war ja schon drinnen passiert.
Dafür waren meine Socken wieder nass. Und ich hasse nix sosehr wie nasse
Socken!
7. Nacht: ich habe mir den ganzen Tag überlegt, woran es liegen könnte, das es
mal so und mal so ist.
Und dann hatte ich die Idee. Mit der Kleinen raus in den Garten, Gießkanne
gefüllt und einfach auf die Wiese plätschern lassen und siehe da, Madam setzt
sich daneben und macht ein Bächlein.
Und so haben die Kleine und ich gelernt, a, es geht auch ohne Gießkanne und b,
wenn es mal nachts plätschert, dann jammert man erst bevor man ins Haus macht.
Aber bis wir so weit wahren, wären wir mit unseren Aktionen wahrscheinlich in
die Geschichte eingegangen wenn uns jemand beobachtet hätte.
Außerdem habe ich mir so angewöhnt, statt Socken endlich mal Schlappen
anzuziehen.
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